Philosophie

Einflüsse und Philosophien unserer Kampfkünste

Im alten China beeinflussten die unterschiedlichsten Philosophien auch das WyngTjun richtungsweisend. Zu den einflussreichsten Philosophien zählen bis heute der Buddhismus, der Konfuzianismus und der Taoismus. Wir lassen Einflüsse aller drei Philosophien in unsere Arbeit und unseren Unterricht mit einfließen.

Konfuzianismus in der I.S.M.A.

Der Konfuzianismus im I.S.M.A.-WyngTjun äußert sich in vielen Ritualen, wie der Begrüßung oder der Verbeugung.  Schüler lernen vom Älteren und nennen diesen Si-Hing, Si-Fu oder Si-Gung. Er wird als Lehrer respektiert, der seinen Weg bereits beschritten hat. Dadurch erarbeitet sich der Schüler den Respekt seines Lehrers. Gegenseitiger Respekt und Achtung sind Grundlagen beim Erlernen der I.S.M.A.-Kampfkunst.

Das Ziel des Konfuzianismus

Das Ziel von Konfuzius Lehren war es, sich aus dem politischen und sozialen Chaos auf die klassischen Tugenden zurück zu besinnen.

  • Menschlichkeit
  • Rechtschaffenheit
  • Gewissenhaftigkeit
  • Ehrlichkeit
  • Gegenseitigkeit
  • Loyalität
  • Kindliche Pietät
  • Wahrung von Anstand und Sitte

Taoismus in der I.S.M.A.

Für den Taoismus gibt es unterschiedliche Schreibweisen, doch der Sinn ist bei allen derselbe: Die „Lehre des Weges“. Der Taoismus ist eine chinesische Philosophie und wird als Chinas eigene und authentische Religion angesehen.

Laozi war ein legendärer chinesischer Philosoph, der im 6. Jahrhundert v. Chr. gelebt haben soll. Den Legenden nach wurde Laozi über 160 Jahre alt, andere Quellen sprechen sogar von 200 Jahren. Dieses hohe Alter erreichte er durch Vollkommenheit im Tao. Der Taoismus ist somit für uns eine uralte Philosophie, die sich leichter leben als beschreiben lässt.

Wenn man von weltlichen Dingen spricht, sind es immer zwei (oben/unten, links/rechts, Mann/Frau). Wenn man hingegen von sublimen (geistigen) Dingen spricht, sind es immer drei:

  • Hier, dort und das dazwischen
  • Unterbewusstsein, Bewusstsein und Überbewusstsein
  • Der Gegner, ich und der Raum dazwischen

Die letzte Wahrheit ist gemäß dieser Lehre eins und handelt spontan, ohne dass der Geist des Menschen in sie eingreifen müsste. Wu Wei bedeutet nicht, dass man gar nicht handelt, sondern dass die Handlungen spontan im Einklang mit dem Tao entstehen und so das Notwendige getan wird. Es ist ein Zustand der inneren Stille, der zur richtigen Zeit, die richtige Handlung ohne Anstrengung des Willens hervortreten lässt.

Um dies zu schaffen, wird versucht, den Geist von Gedanken und Gefühlen zu leeren. Ist der Geist beim Lernen gefüllt mit Gedanken, so kann er nichts weiter aufnehmen; ist er im Kampf gefüllt mit Gedanken, so kann man nicht im Sinne von Wu Wei handeln.

Kraftsätze

  1. Ausgleich von Yin und Yang Energie. Agonist und Antagonist, der an der Bewegung störende Muskel muss entspannt und der andere korrekt angesteuert werden.
  2. Nicht gegen die Kraft des anderen arbeiten, sie nicht auf sich einwirken lassen. Das bedeutet, man muss mit Wendung und Schritttechnik arbeiten.
  3. Federprinzip bedeutet, dort wo eine Kraft ist, entsteht immer eine Gegenkraft. Man muss sich mit der Energie des Gegners aufladen. Der Baum, der sich im Winde wiegt.
  4. Energie gebündelt abgegeben. Einheit formen zwischen der eigenen Kraft und der des Gegners.

Kampfprinzipien

  1. Wasser fließt anhand der Gravitationskraft zum Meer, es ist immer in Bewegung.
  2. Vor einem Hindernis staut es sich auf und bleibt kleben.
  3. Trifft das Wasser auf einen Felsen, umspült es diesen und passt sich jedweder Form an, es gibt nach.
  4. Reicht die Gravitationskraft des Steines nicht aus, um an seiner Stelle zu bleiben, folgt das Wasser ihm und nimmt ihn mit sich.

Buddhismus in der I.S.M.A.

Lumbini, heute Rummindai, ist der Geburtsort des Buddhas, Siddhartha Gotama. Gotama, beziehungsweise Gautama war kein individueller Name des Buddhas, sondern bezeichnete – vergleichbar mit unseren Familiennamen – seine Zugehörigkeit zur Gotama-Sippe, deren Angehörige alle so angeredet werden konnten.

Gemäß der Überlieferung entstammte Gotama einem Adelsgeschlecht des nordindischen Volks der Shakya. Seine Eltern, König Shuddhodana und dessen Gemahlin Mahamaya, gehörten einer Kshatriya-Kaste an. Kshatriya („Krieger“) ist im indischen Kastensystem die Bezeichnung für die Mitglieder des zweiten Standes, der hauptsächlich aus Kriegern, Fürsten und Königen bestand.

In seiner ursprünglichen Form ähnelte der Buddhismus mehr einer Denktradition oder Philosophie, als einer Religion im westlichen Verständnis.

Siddhartha Gotama wird als „historischer Buddha“ bezeichnet, um ihn von mythischen Buddha-Gestalten zu unterscheiden, die nicht historisch bezeugt sind. „Buddha“ („Erwachter“) ist ein Ehrentitel, der sich auf ein Erlebnis bezieht, das als Bodhi („Erwachen“) bezeichnet wird.

  1. Macht man eins nach dem anderen, hat man mehr Zeit und Aufmerksamkeit für die Details.
  2. Wenn man zur falschen Zeit eine Abwehrhandlung einleitet, wird man getroffen.
  3. Wenn man im richtigen Moment die nicht angepasste Technik anwendet, wird man ebenfalls getroffen.

Deshalb nehmen wir im Formtraining die Konzentration auf uns zurück. Die Konzentration wird nach innen gerichtet, um für den entscheidenden Moment das Richtige, zur rechten Zeit zu tun. Es geht darum, im Hier und Jetzt zu sein, absolut präsent!